Projekt "Schmetterlingseck" im Neubaugebiet Brey Süd
Einblick in den Projektantrag, welcher erfreulicherweise genehmigt wurde:
Eine bestehende, stark verdichtete öffentliche Grünfläche im Neubaugebiet Brey Süd, die zeitweise als Abstellfläche für Baumaterial diente, soll in eine für Insekten attraktive Wildblumenwiese umgewandelt werden. Zusätzlich sollen beispielhaft Unterschlüpfe für gefährdete Wirbeltiere wie Eidechsen und Igel angelegt werden. Hierdurch soll dauerhaft ein auch für Menschen angenehmer und informativer Ort entwickelt werden, der im umliegenden Neubaugebiet eine Vorbildfunktion für die eigene Gartengestaltung erfüllen kann. Dadurch wird nicht nur eine Erhöhung der Biodiversität auf der bestehenden Fläche erreicht, sondern auch ein weit über die eigentliche Projektfläche hinaus reichender Effekt erzielt.
Mit Namensschildern und Beschreibungen zu den Pflanzen, Informationstafeln und zwei Hochbeeten wird gleichzeitig die Umweltbildung gefördert. Gute bestehende Kontakte zum nahe gelegenen Kindergarten und zu der ebenfalls nahen Grundschule ermöglichen es, Kinder in die Entwicklung des Projekts einzubeziehen und ihnen die natürliche Entwicklung einer Wildblumenfläche und den dort lebenden Organismen im Jahresverlauf nahe zu bringen. Beim Einpflanzen der Wildstauden können auch Kinder aktiv teilnehmen.
Durch die Unterteilung in zwei Bereiche (hintere Fläche Einarbeiten von Wildstauden, vordere Fläche komplette Neueinsaat) werden verschiedene Herangehensweisen der Umwandlung in artenreiche Blühflächen anschaulich. Interessierte Bürger, die überlegen, eigene Gartenflächen artenreich umzuwandeln, können sich Anregung holen. Zugleich hat die Fläche, insbesondere für Kinder, wissenschaftlichen Wert, da beide Flächen direkt miteinander vergleichbar sind.
Die Maßnahme erzielt mit relativ geringen Mitteln einen hohen Effekt. Die Fläche wird durch die Gemeinde Brey für die angestrebte Nutzung dauerhaft kostenfrei zur Verfügung gestellt. Die naturschutzfachliche Beratung erfolgt für das Projekt im Rahmen eines laufenden Beratungsvertrags eines Büros für Umweltplanung
Zwei Hochbeete werden von den Bugafreunden Koblenz gestellt. Ein großer Teil der Erstellungsarbeiten und die dauerhafte Pflege der Anlage werden durch den eingetragenen Verein „Artenschutz in Brey“ gewährleistet.
Die Idee für die bestehende Grünfläche ist, diese in eine für Insekten und auch für Menschen attraktive Wildblumenwiese umzuwandeln. Insbesondere sollen hier Schmetterlinge und deren Raupen angelockt und gefüttert werden. Die Raupen brauchen oft andere Pflanzen als die Schmetterlinge und je nach Schmetterlings-Art sind es unterschiedliche Pflanzen. Zudem sollten die Pflanzen kontinuierlich über das Jahr als Futter bereits stehen. Daher eignet sich eine Mischung, die die verschiedenen Blühzeiten der Pflanzen berücksichtigt, wie die Mischung "Wildblumensaum für Schmetterlinge und Wildbienen" der Firma Rieger Hoffmann. Dies soll auf den vorderen Bereich der Fläche in einen komplett neu angelegten und vorbereiteten Boden eingearbeitet werden. Dieser Bereich ist von der Straße und dem Gehweg aus direkt sichbar.
Auf dem hinteren Bereich der Fläche sollen über die Fläche hinweg Wildstauden eingearbeitet werden. Dies soll in Aktionen insbesondere unter Einbezug aller Altersstufen der Gemeinde erfolgen, denn jeder soll eine Pflanze pflanzen können. Später kann die Entwicklung der Wildstauden beobachtet werden.
Die hintere und vordere Fläche wird durch einen geschwungenen, gemähten Trampelpfad durch die Grünfläche getrennt. So kann die Fläche begangen und unmittelbar erlebt werden. Es lassen sich so außerdem beide Vorgehensweisen der Artenanreicherung vergleichen. Entlang des Weges dienen kleine Schilder der Information.
Die gesamte Fläche wird durch Pflege und Einsaat umgewandelt bzw. durch Pflege und Einpflanzung weiter gefördert. Eine Beratung im Vorhinein ist bereits erfolgt und sollte über das Projekt begleitend weiter erfolgen. Insbesondere ist bei der Pflege und Anssat zu beachten, dass die Fläche Richtung Nordosten liegt und durch Mauer und benachbartes Haus zum Teil stark beschattet wird. Sollte es hierdurch für einzelne Pflanzen zu Anssatschwierigkeiten kommen, würde je nach Beratung auf andere Pflanzen ausgewichen werden. Solche Herausforderungen, sowie die Schwierigkeit, einen bereits stark verdichteten Boden zu bearbeiten, sollte dann fotodokumentiert werden und für spätere Umweltbildungszwecke genutzt werden.
Um die Fläche erlebbar zu machen, wird ein Weg durch die Wiese regelmäßig gemäht (durch Verein Artenschutz Brey). Außerdem wird ein Akzeptanzsstreifen (ca. 1-1,5 m breit) zur Straße hin regelmäßig gemäht (durch Artenschutz Brey).
Die regelmäßige Pflege, der Schnitt im Frühjahr sowie das Wegharken des Schnittgutes und alle weiteren Erhaltungsmaßnahmen der Blühfläche übernimmt Artenschutz Brey mit seinen Mitgliedern.
Um auf das Projekt und die Wiese hinzuweisen (auch, damit diese nicht als Abstellfläche genutzt wird), werden zwei kleinere Infoschilder (vom Projekt Mehr als Grün) am Ein- bzw. Ausgang des Grünstreifens frühzeitig platziert (mit 2 markiert).
Später folgen weitere kleinere Infotafel (angemessen ansehnlich integriert) über den Kreislauf des Schmetterlings (Ei, Raupe, Puppe, Falter) sowie zu einzelnen Pflanzen und ihren Wert für entsprechende Insekten.
Auf der Fläche sollen zudem beispielhafte Unterschlupfmöglichkeiten für Eidechse und Igel integriert werden. Diese Elemente dienen dem Artenschutz und gleichzeitig als Information für die Bürger, insbesondere Kinder. In Anlehnung an die einzelnen Elemente sowie Flora- und Fauna auf der Fläche sollen über das Jahr hinweg Führungen und Veranstaltungen als Aufklärung durchgeführt werden. Ziel ist, über die heimische Flora- und Fauna aufzuklären, Kreisläufe und Zusammenhänge zu erklären, vor allem aber auch dazu inspirieren, was im eigenen Garten und vor der eigenen Haustür umsetzbar ist und Wirkung zeigt. Darüber hinaus erfolgt die Pflege und der Erhalt der Grünfläche durch den Verein Artenschutz Brey, welcher seine Mitglieder regelmäßig hierin involviert. So kann in gemeinsamen Aktionen und mit Freude am Schaffen das Projekt erlebt werden. Jung und alt können sich hierbei nach ihren Fähigkeiten einbringen. Das Projekt ist ausdrücklich inklusiv und soll alle Altersgruppen ansprechen und miteinbeziehen.
Später könnten noch weitere Verschönerungen erfolgen. So könnte der Weg, der durch die Fläche führt mit kleinen Steinen gesäumt werden, welche zuvor bunt angemalt wurden (z.B. Kinder oder auch Erwachsene malen Schmetterlinge und Insekten drauf)